Spannender Vortragsabend zur "Zeitenwende in der Sicherheitspolitik"

Lions-Club Südharz | 20. April 2024
Der Ausblick war nicht gerade optimistisch zum aktuellen Zeitpunkt angesichts vielfältiger Herausforderungen - doch was Carsten Jacobson im Forum der BBS II in Osterode bei einem Vortragsabend mit geladenen Gästen zu sagen hatte, war mehr als nur ein Einblick in aktuelle politische Herausforderungen.
Präsident Zugehör bei der Begrüßung
Präsident Zugehör bei der Begrüßung |
Generalleutnant a.D. Jacobson
Generalleutnant a.D. Jacobson |
Blick aus dem Plenum
Blick aus dem Plenum |
Anregender Austausch während des Vortragsabends
Anregender Austausch während des Vortragsabends |

Als Vorsitzender der Clausewitz-Gesellschaft e.V. referierte Jacobson, der als Generalleutnant a.D. im aktiven Dienst zuletzt als stellvertretender Inspekteur des Heeres und Kommandeur Einsatz im Kommando Heer fungierte, über das Thema: "Zeitenwende in der Sicherheitspolitik - Wie gut ist Deutschland aufgestellt?". Knapp 120 Gäste waren gekommen, um in der aktuell unsicheren Weltlage zu hören, was sich seit der von Bundeskanzler Scholz ausgerufenen Zeitwende bisher getan hat und an welchen Stellen es mehr oder weniger Handlungsbedarf gibt, die Bundesrepublik bzw. die Bevölkerung im Land zu schützen. Im Publikum konnte unser Club-Präsident Ingmar Zugehör auch einige Bundeswehrvertreter des Katastrophenschutzs begrüßen, die eigens zu dieser Veranstaltung eingeladen worden waren und an der Nahtstelle zum Zivilschutz teils ehrenamtlich als Reserveoffiziere aktiv sind. Ebenso waren beispielsweise auch Mitglieder der Osteroder Jugendinitiative DemokraTeaTime e.V. vertreten. Und der angesprochene Handlungsbedarf scheint laut Jacobson groß zu sein, sowohl, was die personelle als auch die sachliche Ausstattung der Bundeswehr zum Beispiel angeht. 

Es sei nicht nur eine politische, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wichtige Diskussionen zu führen und die richtigen Weichen zu stellen, so der ehemals hochrangige Militär, da Ressourcen entsprechend umgeschichtet werden müssten. Dabei wies er darauf hin, wie verletzlich unser freheitliches Gesellschaftsmodell ist, und dass wir zumindest schon in einem Spannungsfall seien, was die Bedrohungslage insbesondere im Cyberraum angehe. Die aktuellen Geschehnisse in Bezug auf den Verdacht russischer Spionageaktivitäten in Deutschland und Einflussnahme auch über deutsche Politiker unterstreichen die Ausführungen und sensibilisieren dafür, dass die sogenannte "Friedensdividende", d.h. die Einsparungen durch Kürzung der Militärausgaben nach dem Ende des Kalten Kriegs, nicht mehr zur Verfügung steht. Inwieweit hier diplomatische Beziehungen & Aktivitäten, gesellschaftspolitische Stärkung von Demokratieprojekten und Sicherheitspolitik gemeinschaftlich bedacht werden können und müssen, ist eine Frage, die nur gesamtgesellschaftlich beantwortet werden kann - und muss. 

Vielen Dank an Herrn Jacobson für seine hochaktuellen Ausführungen sowie an alle helfenden Hände und vor allem auch teilnehmenden Gäste, die mit ihren Spenden an diesem informativen Abend unsere gemeinnützigen Projekte unterstützen!